76 Kleinplastiken aus dem 19. und 20. Jahrhundert wurden für diese Ausstellung aus der Sammlung der Berliner Nationalgalerie ausgewählt. Den Auftakt der 32 Künstler bilden die Skulpturen von Aristide Maillol und Auguste Renoir. Des weiteren sind einzigartige Werke von Künstlern der klassischen Moderne wie Hans Arp, Alexander Archipenko, Henri Laurens, Karl Schmidt-Rottluff, Marino Marini und Henry Moore, bis hin zu kleinen Formaten zeitgenössischer Künstler wie Carl Andre, Hubert Kiecol, Per Kirkeby, Rosemarie Trockel oder Wolf Vostell zu sehen.
Gerade im Kleinen entstehen Formulierungen, die zu den experimentellsten und künstlerisch ungezwungensten gehören. Denn die spontane künstlerische Idee lässt sich in der ökonomischen Handhabung des Kleinen einfacher verwirklichen. Der Künstler Henri Matisse bestimmte durch formale Kriterien das Wichtige bei der Kleinskulptur: „Je kleiner die Skulptur, um so stärker muss das Wesentliche der Form heraustreten.“
Klein und groß ist eine Frage der Relation. So meint Henry Moore, der berühmte Künstler für monumentale Großplastik: „Eine Skulptur kann das Vielfache der Lebensgröße haben und dennoch als kleinlich empfunden werden – eine kleine Skulptur, hinter der eine große Vorstellung steht, vermag das Gefühl des Ungeheuren und Monumentalen hervorzurufen.“
Die haptische Sinnlichkeit ist eine andere wichtige Eigenschaft des kleinen Objekts; ebenso mutet diesem oft eine humorvolle, ironische oder groteske Komponente an. Neben der Kleinplastik, die auf traditionelle Konzepte zurückzuführen ist, entstehen entsprechend den Entwicklungen des 20. Jahrhunderts neue Kunstformen wie die Objektkunst. Sie steht in der Verfremdung von Material, etwa Alltagsgegenständen, der Grotesken nahe beispielsweise bei Wolf Vostell. Wie im Environment, der Konzept- und Land Art, entstehen sich mit dem Raum befassende Werke. Architekturminiaturen sind zentrales Thema im Werk von Georg Seibert und Hubert Kiecol.
Künstler: Carl Andre, Horst Antes, Alexander Archipenko, Hans Arp, Ernst Barlach, Rudolf Belling, Miguel Berrocal, Wieland Förster, Waldemar Grzimek, Bernhard Hoetger, Karl Hartung, Zoltan Kemény, Hubert Kiecol, Per Kirkeby, Georg Kolbe, Käthe Kollwitz, Henri Laurens, Alfred Lörcher, Aristide Maillol, Manolo, Gerhard Marcks, Marino Marini, Henry Moore, Auguste Renoir, Emy Roeder, Karl Schmidt-Rottluff, Georg Seibert, Gustav Seitz, Renée Sintenis, Rosemarie Trockel, Hans Uhlmann, Wolf Vostell
Eine Ausstellung in Kooperation mit der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin, im Rahmen des Föderalen Programms der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.