Ausstellung
20.12.2017 – 22.04.2018

Crossing Cultures – Der Farbholzschnitt in Europa und Japan 1900-1950

Tsuchiya Kôitsu, Evening View from Lake Sai, 1938 Courtesy Sammlung Sven Drühl, Berlin

Rakusan Tsuchiya, Nachtreiher, 1929, Farbholzschnitt Courtesy Privatsammlung München

Rakusan Tsuchiya, jap. Paradies-Fliegenfänger und rote Pflaume, 1931, Farbholzschnitt Privatsammlung München

Rakusan Tsuchiya, Wachteln und Reis, 1931, Farbholzschnitt Privatsammlung München

Rakusan Tsuchiya, Lotus und Eisvogel, 1932, Farbholzschnitt Privatsammlung München

Franz Marc, Fabeltier, 1912, Holzschnitt, mit Schablone koloriert Courtesy Schloßmuseum Murnau © Schloßmuseum Murnau, Bildarchiv

Wassily Kandinsky, Reiter vor Rot I, 1911, Farbholzschnitt Courtesy Schloßmuseum Murnau © Schloßmuseum Murnau, Bildarchiv

Heinrich Campendonk, Begebenheit, 1920 Courtesy Städtisches Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen, Foto: Ralf Gottschlich

Carl Moser, Weissgefleckter Pfau, 1906, Farbholzschnitt Courtesy Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen

Carl Thiemann, Grunewaldsee, 1910, Farbholzschnitt Courtesy Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen

Otto Eckmann, Schwertlilien, 1895, Farbholzschnitt Courtesy Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen

Emil Orlik, Der Holzschneider, Farbholzschnitt, 1901 Courtesy Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen

Ewald Mataré, Weide XXVII B, 1928, Farbholzschnitt Courtesy Sammlung Pabst, Wien

Hans Neumann, Fliegende Krähen, um 1912, Farbholzschnitt Courtesy Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen

Hiroshi Yoshida, Kurobe River, 1926, Farbholzschnitt Courtesy Sammlung Sven Drühl, Berlin

Samuel Jessurun de Mesquita, Iris, 1920/21, Holzschnitt Courtesy Privatsammlung C.O. Wolters

Josef Stoitzner, Aus den Tauern, 1912, Farbholzschnitt Courtesy Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen

Kitano Tsunetomi, Die Heldin Umekawa, um 1923, Farbholzschnitt Courtesy Galerie Le Cabinet Japonais, München © Fuji Arts, Inc.

Tsukioka Kogyo, Arashiyama, 1923, aus der Serie 'Nogaku Hyakuban', Farbholzschnitt Courtesy Privatsammlung München

Tsukioka Kogyo, Reisähren, ca. 1910 Privatsammlung München

Tsuchiya Kôitsu, Nezu Jinja (Der Schrein von Nezu), 1934, Farbholzschnitt Courtesy Galerie Japankunst Monika Schmidt, München

Kunsthaus Kaufbeuren, Ausstellung CROSSING CULTURES, Raumansicht © Kunsthaus Kaufbeuren

Kunsthaus Kaufbeuren, Ausstellung CROSSING CULTURES, Raumansicht mit Werken von Carl Thiemann und Hans Neumann © Kunsthaus Kaufbeuren

Kunsthaus Kaufbeuren, Ausstellung CROSSING CULTURES, Raumansicht mit Werken von Hiroshi Yoshida, Carl Thiemann und Thiemanns Druckstöcken (Vitrine) © Kunsthaus Kaufbeuren

Kunsthaus Kaufbeuren, Ausstellung CROSSING CULTURES, Raumansicht mit Werken von Norbertine von Bresslern-Roth, Hans Neumann, Siegfried Berndt und Josef Stoitzner © Kunsthaus Kaufbeuren

Kunsthaus Kaufbeuren, Ausstellung CROSSING CULTURES, Raumansicht mit Werken von Rakusan Tsuchiya (Vitrine), Tsukioka Kogyo und Kawase Hasui © Kunsthaus Kaufbeuren

Kunsthaus Kaufbeuren, Ausstellung CROSSING CULTURES, Raumansicht mit Werken japanischer Künstler © Kunsthaus Kaufbeuren

Kunsthaus Kaufbeuren, Ausstellung CROSSING CULTURES, Raumansicht © Kunsthaus Kaufbeuren

Kunsthaus Kaufbeuren, Ausstellung CROSSING CULTURES, Ansicht von Vitrine mit Werken von Emil Orlik © Kunsthaus Kaufbeuren

Kunsthaus Kaufbeuren, Ausstellung CROSSING CULTURES, Raumansicht mit Werken von Emil Orlik, Dagmar Hooge und Wassily Kandinsky © Kunsthaus Kaufbeuren

Kunsthaus Kaufbeuren, Ausstellung CROSSING CULTURES, Raumansicht © Kunsthaus Kaufbeuren

Kunsthaus Kaufbeuren, Ausstellung CROSSING CULTURES, Raumansicht © Kunsthaus Kaufbeuren

Kunsthaus Kaufbeuren, musikalische Lesung "Crossing Lectures" zur Ausstellung CROSSING CULTURES am 03.02.2018 mit Simone Schatz (Text), Astrid Bauer und Tiny Schmauch (Musik) © Kunsthaus Kaufbeuren

Kunsthaus Kaufbeuren, musikalische Lesung "Crossing Lectures" zur Ausstellung CROSSING CULTURES am 03.02.2018 mit Simone Schatz (Text), Astrid Bauer und Tiny Schmauch (Musik) © Kunsthaus Kaufbeuren

Martha Cunz, Feierabend, 1906, Farbholzschnitt Courtesy Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen

Samuel Jessurun de Mesquita, Porträt von Jacqueline Gomperts, um 1921, Holzschnitt Courtesy Städtisches Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen, Foto: Frank Kleinbach, Stuttgart

Peter Behrens, Der Kuss, 1898, Farbholzschnitt Courtesy Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen

Natori Shunsen, Der Schauspieler Nakamura Ganjiro I in der Rolle des Sakata Tojyuro, in dem Kabuki-Stück "Toyjuro no Koi", 1925, Farbholzschnitt Courtesy Galerie Le Cabinet Japonais, München

Tsukioka Kogyo, Nue, 1925, aus der Serie 'Nogaku Hyakuban', Farbholzschnitt Courtesy Privatsammlung München

Josef Stoitzner, Tauern im Winter, 1912, Farbholzschnitt Courtesy Privatsammlung Zürich

Carl Thiemann, Weiße Lilien, 1917/26, Farbholzschnitt Courtesy Gemäldegalerie Dachau

Toshi Yoshida, Tenryu river, 1942, Farbholzschnitt Courtesy Sammlung Sven Drühl, Berlin

Walther Klemm, Truthühner, 1908, Farbholzschnitt Courtesy Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen

Die Ausstellung CROSSING CULTURES widmete sich den künstlerischen Wechselbeziehungen zwischen Japan und Europa im Medium des Farbholzschnitts. Rund 150 Werke von 50 Künstlerinnen und Künstlern veranschaulichten einen regen kulturellen und künstlerischen Austausch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zu sehen waren filigran geschaffene Blätter, die teils mittels höchst aufwendiger Drucktechniken hergestellt wurden. Die Motive berührten durch eine poetische Bildsprache und faszinierend schöne Farbnuancierungen. Charakteristische japanische Bildmotive kreuzten sich mit europäischen Sujets und Perspektiven.

Nach einer Jahrhunderte andauernden Isolationspolitik gelangten durch die Marktöffnung Japans ab Mitte des 19. Jahrhunderts vermehrt japanische Kulturgüter in den europäischen Raum. Die fernöstliche Ästhetik löste eine regelrechte Japanmode aus, und die Liebe zu Exotischem und Neuem erfasste auch die Kunst – im Besonderen die Avantgarde-Bewegungen der Impressionisten, des Jugendstils, des Art Nouveau und des Expressionismus zeigten sich begeistert von der so anders wirkenden Bild- und Formensprache der japanischen Holzschnitte, auch »ukiyo-e« (»Bilder der heiteren, vergänglichen Welt«) genannt. Der »Japonismus« in Europa beförderte ein Aufbrechen bestehender Konventionen in der Kunst zugunsten neuer Arbeitsweisen und Bildvorstellungen. Diese Beeinflussung verlief keineswegs einseitig. Auch japanische Künstler lösten sich immer mehr von den traditionellen Darstellungsmodi und erneuerten die Gattung des Farbholzschnitts grundlegend.

Der wechselseitige, fruchtbare Austausch Japans und Europas lässt sich in zwei Phasen einteilen: Die erste Welle, die von 1850 bis etwa 1900 andauerte, wurde bereits zu Genüge von der kunstwissenschaftlichen Forschung und im Rahmen von Ausstellungen thematisiert. Für die zweite Welle jedoch, die zum Ende des 19. Jahrhunderts einsetzte und sich bis zur Mitte des Jahrhunderts zu einer ungeahnten Blüte entwickelte, steht eine intensive Ausstellungs- und Forschungsarbeit noch aus. Ziel der Ausstellung war es daher, einen repräsentativen Querschnitt durch die reiche Produktion im künstlerischen Ausdrucksmedium des Farbholzschnitts zwischen 1900 und 1950 zu zeigen und damit weitere Impulse für eine intensive Auseinandersetzung mit dieser Thematik zu initiieren.

Unter dem verbindenden Aspekt der Bedeutung des Farbholzschnitts für die Entwicklung der Avantgarden in Europa und Japan vereinte CROSSING CULTURES Werke bekannter europäischer Künstler mit jenen von japanischen Vertretern der sogenannten »shin-hanga«-Bewegung, deren künstlerisches Schaffen einem breiten Publikum noch weitgehend unbekannt sein dürfte. Mit der Gegenüberstellung herausragender Positionen des europäischen und japanischen Farbholzschnitts trug das Kunsthaus Kaufbeuren dazu bei, den künstlerischen Dialog dieser zwei Kulturkreise vor Augen zu führen und nachvollziehbar zu machen.

Kuratiert von Jan T. Wilms, Direktor Kunsthaus Kaufbeuren

Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung

EUROPA: Gusti von Becker| Peter Behrens | Siegfried Behrens | Norbertine von Bresslern-Roth | Heinrich Campendonk | Martha Cunz | Otto Eckmann | Lilly Ehrenberg-Teufel | Hans Frank | Leo Frank | August Heitmüller | Dagmar Hooge | Wassily Kandinsky | Walther Klemm | Max Kurzweil | Fritz Lang | Franz Marc | Ewald Mataré | Samuel Jessurun de Mesquita | Johanna Metzner | Carl Moser | Gabriele Münter | Hans Neumann | Henry Niestlé | Ernst Odefey | Emil Orlik | Karl Pferschy | Karl Schmidt-Rottluff | Karl Schmidt-Wolfratshausen | Daniel Staschus | Josef Stoitzner | Carl Thiemann | Katharina Weissenborn | Bertha Züricher

JAPAN: Kawase Hasui | Utagawa Hiroshige | Ōhira Kasen | Tsukioka Kogyō | Tsuchiya Kōitsu | Ohara Koson (Shōson) | Torii Kotondo | Shima Seien | Itō Shinsui | Uemura Shōen | Natori Shunsen | Hiroaki Takahashi | Tsuchiya Rakusan | Kitano Tsunetomi | Hiroshi Yoshida | Tōshi Yoshida

Katalog zur Ausstellung

CROSSING CULTURES
Der Farbholzschnitt in Europa und Japan 1900-1950

224 Seiten mit 190 farbigen Werkabbildungen. Mit Textbeiträgen (deutsch / englisch) von Elisabeth Boser, Direktorin der Gemäldegalerie Dachau; Ralf Gottschlich, stv. Direktor im Städtischen Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen; Michael J. P. Nichols, Rakusan Archive Project (US); Daniel Studer, Direktor des HVM St. Gallen (CH); Khanh Trinh, Kuratorin für japanische und koreanische Kunst im Museum Rietberg, Zürich (CH); Michael W. Schneider und Seiichiro Miida, außerordentliche Professoren und Leiter der Druckwerkstätten 1 und 2 an der Tokyo University of the Arts (JP) und Jan T. Wilms, Direktor Kunsthaus Kaufbeuren
Herausgeber: Jan T. Wilms, 2017
ISBN 978-3-9819254-0-1
59,00 Euro – nur noch wenige Exemplare

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